Blizzard kommt zu Steam: Overwatch 2 erscheint im August, danach Diablo 4?

Es war lange Zeit ein Naturgesetz: Spiele von Blizzard gibt es am PC nur über das Battle.net, egal ob World of Warcraft, Starcraft 2, Diablo 4 oder Overwatch. Sie alle erschienen nur über den hauseigenen Launcher – bis jetzt!

In einer Pressemitteilung gibt Blizzard bekannt, dass Overwatch 2 am 10. August auch auf Steam erscheinen wird. Es ist ein absolutes Novum für den traditionsreichen Entwickler, der bislang Valves Distributionsplattform komplett gemieden hat. Zudem wird es nicht nur bei Overwatch 2 bleiben, wie das Unternehmen andeutet.

Overwatch 2 auf Steam – und dann bald Diablo 4?
Den Anfang macht trotzdem Overwatch 2 als Free2Play-Spiel, dessen Sason 6 inklusive PvE-Inhalten ebenfalls im August starten wird. Wer den Multiplayer-Shooter auf Steam spielen möchte, muss sein Steam-Konto anschließend mit dem Battle.net verbinden, so wie es beispielsweise auch auf den Konsolen der Fall ist. Ein abgespeckter Client soll, anders als bei manchen EA- und Ubisoft-Spielen, nicht im Hintergrund ausgeführt werden.

Darüber hinaus wird Overwatch 2 auch viele Steam-Funktionen unterstützen, darunter Achievements und die Steam-Freundesliste. Sprich ihr könnt direkt über Steam eure Freunde zu einer Overwatch-Gruppe einladen und müsst diese nicht zwingend manuell über das Battle.net hinzufügen.

Zu guter Letzt heißt es von Blizzard, dass Overwatch 2 nur der Anfang sein wird. Man möchte “eine Auswahl von Spielen” auf Steam veröffentlichen, ohne weiter ins Detail zu gehen. Allerdings würde es uns nicht überraschen, wenn zeitnah Diablo 4, ein Warcraft 3: Reforged oder die komplette Starcraft 2 Trilogie dem Ruf von Steam folgen würden. Ob auch World of Warcraft für einen Steam-Release in Betracht gezogen wird, bleibt abzuwarten.

Ist das jetzt das Ende vom Battle.net?
Dass Blizzard sich nach so vielen Jahren auf einmal für einen Steam-Release entscheidet, begründet das Unternehmen damit, dass sich die Videospielwelt weitergedreht hat. “Gaming ist für alle da”, so die Pressemitteilung weiter, weshalb man die eigenen Barrieren abbauen und mehr Spieler erreichen möchte. Dafür eignet sich natürlich Steam perfekt, bedenkt man, dass Valves Plattform mittlerweile fast schon regelmäßig neue Nutzerrekorde aufstellt.

Als das Ende vom Battle.net soll die Ankündigung aber nicht verstanden werden. Blizzard “fühle sich weiterhin verpflichtet” in die eigene Plattform zu investieren und sie zu verbessern. Die Veröffentlichung bei Steam ist also nur ein Zusatz und kein Ersatz – zumindest ist das jetzt der Stand der Dinge.

Gut möglich, dass sich mit der bevorstehenden Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft die Ausgangslange noch einmal ändert. Den ersten Schritt hat das Diablo- und Warcraft-Studio immerhin jetzt schon einmal getätigt.